top of page

Tipps & Tricks Nr. 86 – Ziele vom Gefühl her entstehen lassen

Neben vielen anderen Möglichkeiten, Ziele für sich zu entwickeln, gibt eine, die ich besonders mag. Ich kann damit Ziele vom Gefühl her entstehen lassen. Gehe ich so vor, dann will ich erst einmal gar nicht wissen, was das Ziel genau ist. Vielmehr interessiert mich, was sich in Zukunft entwickeln möchte.


Sie brauchen nur Ihre Focusing-Erfahrung und zwei speziell formulierte Einladung, um damit zu beginnen.


Schritt Eins

Bei der ersten Einladung geht es darum, dem Körper zu erlauben ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie er sich in Zukunft fühlen möchte. Hier ist ein Beispiel für solch eine erste Einladung:

  • Wie fühlt es sich in meinem Körper an, wenn … (z.B. … ich die richtige Arbeit gefunden habe, … ich einen passenden Partner gefunden habe, etc.)?

In diesem Fall gibt es schon eine gewisse Festlegung. Aus meiner Sicht noch viel spannender wird es, wenn ich ein Gefühl, das gerne entstehen möchte, in mir einladen. Zum Beispiel so:

  • Wie möchte mein Körper sich … fühlen. (z.B. … im neuen Jahr, … in den nächsten 3 Monaten); oder

  • Wie möchte mein Körper sich … (z.B. im nächsten halben Jahr) in Bezug auf … (z.B. meine Arbeit) fühlen?

Wichtig an diesem ersten Schritt (egal wie Sie diesen einladen) ist, dass Sie in Ruhe entstehen lassen, was Ihnen Ihr Körper schon jetzt darüber zeigen kann, wohin die Reise gehen möchte. Lassen Sie sich dafür Zeit; und wundern Sie sich darüber, dass Ihr Körper anscheinend schon jetzt fähig ist, Ihnen etwas fühlbar zu machen, was eben noch von der Erreichung eines äußeren Ziels abzuhängen schien („Ich kann mich so nur fühlen, wenn …“)


Vielleicht bemerken Sie, wie Ihr Körper vom Zustand des Mangels, des Fehlens, des Leidens, schon jetzt in einen Zustand der Fülle kommen konnte. (Falls nicht, dann nehmen Sie sich noch viel mehr Zeit für diesen Schritt).


Schritt Zwei

Der Schritt Zwei ist optional. Er kann nicht erzwungen werden; es ist mehr wie ein Reifungs- und Erkenntnisprozess. Das aus m.E. Wichtigste ist, mit dem Gefühl aus dem ersten Schritt so lange schwanger zu gehen wie nötig. An einem bestimmten Punkt können Sie dann sagen: „Ah, das ist es, was ich brauche.“ Oder „Das ist es, wohin sich alles entwickelt hat. Ach so!“ oder „Genau, und jetzt geht es mit Volldampf in diese Richtung weiter.“


In dem zweiten Schritt geht es also darum, was es für meine Leben bedeutet, genau dieses Gefühl zu fühlen, genau diese Entwicklungsmöglichkeit zu sehen. Laden Sie diesen Schritt zum Beispiel so ein: „Was genau bedeutet dieses Gefühl für …?“ (… meine Arbeit, meine Beziehung, mein Verhalten, … etc.) und „Um dies dauerhaft zu erreichen, worum geht es hier im Kern? Was möchte hier entstehen und entwickelt werden?“ oder „Welche konkreten Schritte sind jetzt möglich, tauchen jetzt auf, um hiermit weiter zu kommen?“


Sobald Sie hier zu konkreten Ergebnissen kommen, haben Sie ein Ziel in Ihrem Leben aus dem Gefühl dafür entwickelt, wie es in Ihrem Leben weitergehen möchte. Ich finde solch einen Zugang äußerst angenehm und aufregend, denn diese Schritte sind zumindest zum Teil garantiert außerhalb dessen, was Sie selbst, Ihre Eltern, Ihr Partner oder Ihr Vorgesetzter sich gedacht hatten. Ein neuer Schritt, den es zu feiern gilt, und der normalerweise mit einem Gefühl von Erleichterung, Freiheit, „Ja“ verbunden ist.

bottom of page