Durch die Kleinschrittigkeit des Inner Relationship Focusing-Modells kommt es manchmal vor, dass vergessen wird wozu die einzelnen Selbstinstruktionen überhaupt dienen. Wenn dies passiert, dann ist die Gefahr groß, dass alle Bemühungen, mehr Klarheit und Verständnis für sich selbst zu gewinnen, im Sande verlaufen.
Besonders häufig kommt dies vor, wenn etwas anfänglich beschrieben wird, also während es Gestalt annimmt. Nehmen wir als Beispiel eine Situation, in der ich meine Reaktion nicht ganz verstehe, oder eine Entscheidung, vor der ich bisher kapituliere.
Die größere Perspektive fehlt
Ich stehe also da und habe keine Ahnung, was in mir vorgeht; eine wichtige Voraussetzung, um mich zu interessieren. Wenn ich dann anfange zu beschreiben, was in mir auftaucht, entsteht vielleicht dieses und jenes und welches … und dennoch entsteht keine größere Perspektive und der Prozess versandet.
Es ist, also ob ich einfach nur einen Mechanismus in mir beschreibe, so als ob ich selbst davon losgelöst bin. Es entsteht nichts Neues. Warum? Weil mir nicht klar ist, wozu das ganze Beschreiben überhaupt gut ist.
Wozu Beschreiben?
Ein guter Grund für das Beschreiben wäre zum Beispiel: Ich beschreibe was in mir vorgeht, um dem auf die Spur zu kommen, was mir noch unklar ist: Wie nimmt es Gestalt an? Was braucht es, um klarer zu werden? Ein weiterer guter Grund zu beschreiben wäre es, vielleicht zum ersten Mal in guten Kontakt mit dem zu kommen, was ich erlebe: Fühlt es sich so richtig von mir verstanden? Welche Art Kontakt/Beschreibung bräuchte es von mir, wenn es sich immer noch unverstanden fühlt?
Ein nicht so hilfreicher Grund für das Beschreiben wäre: Ich beschreibe, weil ich das so gelernt habe. Oder: Ich beschreibe, weil ich dann hoffe, dass sich irgendwas bewegen wird. Oder: Ich beschreibe, damit es besser wird.
Verknüpfte Selbstinstruktionen
Wie kann ich also mir oder, in der Begleitung, meinem Gegenüber helfen mit den Beschreibungen? Einen Weg, den ich in letzter Zeit sehr hilfreich fand, sind verknüpfte Selbstinstruktionen. Beispiele:
Vielleicht magst du dem helfen sich zu formen INDEM du es langsam und in Ruhe beschreibst.
Vielleicht magst du es weiterhin beschreiben, SO ALS OB jede Beschreibung auch Begrüßung und Anerkennung ist.
Vielleicht magst du in Kontakt mit dem treten INDEM du es weiter detailliert beschreibst.
Vielleicht magst du jetzt ganz langsam vorangehen INDEM du nachspürst, ob es sich schon richtig beschrieben fühlt.
Vielleicht beschreibst du es weiter UND bemerkst dabei, welche Art von Kontakt es von dir bräuchte.
Ich hoffe, Sie können erkennen, wie hilfreich solche Verknüpfungen sein können. Allgemein gesagt lade ich so einen weiteren Kontext ein, in den das Beschreiben (oder andere innere Akte) klar eingebettet ist, das „Wozu“. Dies ist hilfreich bei komplexen Prozessen oder wenn Sie manchmal dazu tendiere, Focusing „mechanisch“ zu praktizieren.