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Tipps & Tricks Nr. 53 – Wie kann ich mich verhalten, wenn alles neblig wird?

Jemand stellt folgende Frage:


„Momentan verlieren sich meine inneren Anteile oft in einem diffusen Nebel, nachdem ich sie wahrgenommen und begrüßt habe. Irgendwas löst sich dabei im Körper, aber ich bin dann trotzdem erstmal ratlos, wie ich mich dazu verhalten soll.“


Vielen Dank für diese Frage. Es kommt nicht selten vor, dass solch ein diffuses Gefühl in Bezug auf innere Anteile auftritt.


Langsam und sehr direkt

Die Arbeit im Focusing erscheint manchmal langsam; doch durch die stille, direkte Kontaktnahme, die Sie mit den einzelnen Schritten praktizieren, gehen Sie ohne Umwege zu dem, was wirklich wichtig ist.


Dies ist eine Stärke von Focusing, bringt aber natürlich auch andere Reaktionen in Gang – zusammengefasst könnte ich sagen: Gefühle über Gefühle. Und diese Gefühle über Gefühle haben immer eine konstruktive Funktion, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussehen mag.


Gefühle über Gefühle

Auch der diffuse Nebel, den Sie erleben, hat eine Funktion. Dies kann zum Beispiel der Versuch sein, Sie vor etwas zu schützen. Der beste (und oft einzige) Weg, mit solch einem Phänomen umzugehen, ist es, sich dem zuzuwenden.


Das haben Sie vielleicht auch versucht. Aber wie kann ich mich einem diffusen Nebel zuwenden? Oder plötzlich auftretender Müdigkeit? Oder ablenkenden Gedanken, die auf einmal auftauchen?


Sich einem Teil zuwenden, nicht dem Nebel

Der Trick besteht darin, sich nicht dem diffusen Nebel zuzuwenden, sondern einem Teil in Ihnen, der diesen Neben aus bestimmten Gründen im Moment produziert. Das würde sich also beispielsweise so anhören:

  • "Da ist etwas in mir aufgetaucht, das jetzt Nebel produziert."

  • "Ich nehme mir Zeit, dies im Körper wahrzunehmen, anzuerkennen und zu begrüßen."

In einem weiteren Schritt könnten Sie so vorgehen:

  • "Ich nehme mir Zeit zu hören, was es mir (mit dem Nebel) mitteilen möchte."

Letztlich geht es darum, kennenzulernen, zu verstehen und vor allem: in Beziehung zu sein. Erst wenn sich der Teil, der meint sie schützen zu müssen, verstanden fühlt und da sein darf, kann neue Bewegung in die Sache kommen.

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