Letztens habe ich im Focusing mit jemandem gearbeitet, der in Kontakt mit etwas in sich war, das sich sehr niedergeschlagen fühlte. Ich reflektieren dies mit „Du nimmst also wahr, wie niedergeschlagen es sich im Moment fühlt.“ um mich dann etwas einladen zu hören, was ich so vorher noch nicht gesagt hatte.
Ich fuhr also fort mit der Einladung „Und vielleicht kannst du diesem Aspekt in dir mitteilen, dass du hören und verstehen kannst, wie niedergeschlagen es ist.“
Dieser Schritt ist oft wichtig, und wenn Sie Focusing bei mir gelernt haben, dann kennen Sie diese Art der Einladung. Es geht darum, in einen echten inneren Dialog zu kommen.
Ich merkte aber schnell, dass diese Einladung nicht wirkte, nicht wirklich ankam. Stattdessen war es so, dass der Focuser Schwierigkeiten hatte, sich dem Niedergeschlagenen tatsächlich zuzuwenden und sich in diesem Sinne davon zu trennen.
Die fehlende Zutat
Eine Zutat fehlte also: Das mitfühlende Ich, das zuhören und halten kann. Das Ich, das keine Angst hat und sich auch nicht mitziehen lässt.
Meine nächste Einladung richtete sich deshalb direkt an den Focuser: „Vielleicht kannst du zu sagen versuchen: Ich mache mich stark für den Teil in mir, der so niedergeschlagen ist… Ich mache mich stark für dich… Ich bin hier für dich und du darfst so sein, wie du bist.“
Wenn eine Einladung ankommt
Diese Perspektive war neu und spannend. Etwas von dieser Einladung kam an. Es wurde sichtbar, dass dieser niedergeschlagene Anteil wirklich jemanden braucht, der sich stark macht für ihn; jemanden, der sich neben ihn setzt und keinerlei Druck ausübt, keinerlei Bewertung anstellt, sondern Raum und Zeit bereitstellt.
Es ging plötzlich nicht mehr um den niedergeschlagenen Anteil, sondern darum: Wie beziehe ich mich eigentlich darauf? Was mache ich? Wer bin ich in dieser Begegnung?
Egal was es ist, ich mache mich stark dafür
Ich konnte sehen: In diese Sitzung passte dieser eine Satz hervorragend. Ich mache mich stark für dich. Und noch einmal: Ich mache mich stark für dich. Und letztlich: Ich mache mich stark für alles, was in mir auftaucht. Egal was es ist, ich mache mich stark für es.
Ich habe gelernt: Es ist eine für mich persönlich neue und bedeutsame, wirksame Möglichkeit aufgetaucht, das einzuladen, was im Focusing als „Präsenz“ bezeichnet wird.