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Tipps & Tricks Nr. 135 – Lebendig sein mit sich, und nicht tot

Am Leben und doch irgendwie tot bin ich, wenn ich mir selbst nicht begegnen kann. Für mich ist der Kern von Lebendigkeit der Akt des offenen Sehens und Hörens, zuerst im Innern: „Ich sehe dich!“ und „Ich bin neugierig auf dich!“. Dies bedeutet auch: „Ich kenne dich nicht“ und „Ich möchte dich kennenlernen“. Ich bin interessiert, ich gehe mit offenem Herzen auf dich zu.


Wenn Sie diese Tipps & Tricks regelmäßig lesen, dann sind Sie vielleicht interessiert, sich endlich einmal anders begegnen zu können; in einer Art und Weise, die Sie lebendig macht, die behutsam und radikal zu gleich ist; die manchmal Mut braucht, in die eigenen Abgründe zu schauen und immer das Vertrauen, dass das geht.


Ja, Lebendigkeit in diesem Sinne ist an den Verletzungen interessiert, an den Blockaden und Verwicklungen, die über die Jahre entstanden sind – aber am meisten geht es um das, was jetzt gerade da ist und wie es sich als nächstes entwickeln möchte.


Wenn ich mir so begegne, dann akzeptiere ich das, was mir im Innern gegenüber tritt – und halte doch einen gewissen Abstand ein. Diesen Abstand brauche ich, um atmen zu können und um Mut zu finden, Vertrauen zu schöpfen und mich auf eine neue Begegnung einlassen zu können.


Ich lerne: Das, was in mir schmerzt oder blockiert oder zusammengezogen ist und das, was mich innerlich kritisiert oder beschämt, braucht mich als lebendiges Gegenüber – um in eine freiere Zukunft gehen zu können.


Endlich, endlich soll bitte jemand (Sie selbst) DA sein, der zuhören kann und so stark und verlässlich ist, Verletzliches und noch Unklares aushalten zu können. Das ist die Herausforderung im Focusing.

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