Über die Jahre habe ich sehr viele Focusing-Sitzungen gesehen und begleitet. Mir ist dabei aufgefallen, dass es oft schwierig ist, ins Handeln zu kommen – sprich: die eigenen Ideen und den eigenen Part in der Bewältigung einer Herausforderung wirklich ernst zu nehmen.
Es gibt eine starke innere Dynamik, alles so zu belassen, wie es ist; und dies fängt damit an, die eigenen Ideen gar nicht konkret zu entwickeln. Im Focusing geht es dann darum, geschickt zu handeln, denn oft ziehen intensive Gefühle die Aufmerksamkeit auf sich.
Ich arbeite dann vielleicht mit diesen Gefühlen und vergesse dabei, worum es eigentlich geht; zum Beispiel um die Erarbeitung einer neuen Idee, um ein Detail in meinem Leben zu verändern; oder die Planung eines großen, konkreten Schrittes, der mir neue Möglichkeiten eröffnet.
Ja, es gibt viele Themen im Focusing, die erst einmal nur mit der Aussöhnung oder dem Mitgefühl mit Gefühlen und Verletzungen zu tun haben. Es kann aber um so viel mehr gehen; und deshalb ist meine Sichtweise auf die eigenen Prozesse, die im Focusing möglich werden, über die Jahre viel weiter geworden.
Mir geht es in meinem Focusing inzwischen darum, zu verstehen, welche konkrete Chance sich hier verbirgt und zeigt. Worum genau geht es? Welche Schritte möchten gegangen werden? Welche Veränderung genau braucht es, um dies zu ermöglichen? Zu wem muss ich werden, um dieser Entwicklung gerecht zu werden? Was konkret möchte getan werden? Was ist jetzt möglich geworden?
Ich wünsche Ihnen allen, dass Sie die konkreten Veränderungen, die sich so gerne anbahnen möchten und die Sie schon „irgendwie“ mitbekommen, ernstnehmen, entwickeln und Schritt für Schritt umsetzen. Erst nur ganz im Stillen bei sich, und dann, langsam aber sicher, in die Welt getragen.
