Neue berufliche Ziele können viel Energie freisetzen. Wenn es allerdings bei der Umsetzung hakt, und Sie merken, dass Sie nicht tun, was Sie sich vorgenommen haben, dann geht es darum, sich gründlich nach innen zu wenden und nach einem bestimmten Anteil zu fahnden, der nicht so leicht zu entdecken ist.
Denn wenn es bei der Umsetzung eines beruflichen Ziels hakt, dann sind Sie höchstwahrscheinlich parteiisch geworden. „Ich“ gegen die „Widerstände“. Die Notbremse zieht der Anteil in Ihnen, der Ihnen etwas mitteilen möchte, was nachhaltig wichtig für Sie ist.
Beispiel
In einer Focusing-Sitzung arbeitet ein Projektleiter mit dem Ziel, das Geschäft zu erweitern und den dafür notwendigen Tätigkeiten – und vor allem mit der lästigen Tatsache, letztlich nicht das zu tun, was notwendig wäre, um damit weiterzukommen. Es ist eine frustrierende Situation.
Bei der vertieften Auseinandersetzung mit dem Ziel einerseits und dem Sperren gegen das Ziel andererseits wird klar, dass in ihm eigentlich die Frage danach entstanden ist, ob er in diesem Beruf überhaupt noch sein möchte. Das Bild eines riesigen Eisbergs entsteht, und nur dessen oberste Spitze repräsentiert noch das eigentlich Ziel. Der Rest des Eisbergs ist noch unbekannt.
Es wird klar, wie viele Ängste in der Frage nach der eigenen beruflichen Entwicklung steckten. Und es wird deutlich, wie der Wunsch nach einer schnellen Lösung des Problems in keiner Weise nachhaltig wäre.
Eine wichtige Metapher bzw. Erkenntnis entsteht: „Ich könnte jetzt schnell einen Schokoriegel essen, damit ich meinen Hunger nicht mehr spüre. Der Hunger wäre aber immer noch da, weil ich keine richtige Nahrung zu mir genommen habe, sondern nur leere Kalorien.“
Im Folgenden wurde es dann möglich, sich mit den eigentlichen, persönlichen Themen auseinanderzusetzen und so eine neue Perspektive auf die Ziele im Geschäft zu erlangen.
Die Lösung fand sich also in der Betrachtung des Anteils, der blockiert, und vor allem in dessen Wertschätzung: „Ich interessiere mich für deinen Beitrag zu dieser Situation.“ (und nenne dich nicht einfach nur „Widerstand“, um dich danach loszuwerden.)