zu sich kommen,
in sich selbst auftauchen und Raum werden.
Sich berühren lassen von der Wahrnehmung; und
einem sich selbst schöpfenden Prozess beiwohnen,
auf einmal wach und interessiert,
eine neue Haltung, mit offenen Augen
und weitem Herzen.
Im Focusing lasse ich zuerst die Wahrnehmung des Körpers in der Vordergrund kommen; und in diesem Raum taucht immer auch Neues auf; vage, ohne Worte und überraschend.
Etwas mag drücken, ziehen, weit sein, aufgeregt wirken oder wie tot.
Es mag kribbeln, schmerzen, sich ausbreiten oder zusammenziehen, fließen, sich stauen, ein Abgrund oder ein schwarzes Loch. Oder es fühlt sich an wie abgeschnitten, klein, abgekapselt, aufgeblasen, verdreht ... es finden sich unendliche Möglichkeiten des Ausdrucks.
Ein freier Fluss von Wahrnehmungen kann sich so zeigen, durch den Dinge ungefiltert in mir auftauchen, sich vielleicht zum ersten Mal zu zeigen wagen. Oft bleiben diese Wahrnehmungen erst einmal rätselhaft, vage ... und spannend und lebendig.
Genau darum geht es im Focusing. Anstatt Altbekanntes zu verwalten und darüber zu sprechen sind wir lieber eine Einladung für das, was wir noch nicht kennen.
An einem bestimmten Punkt im Focusing (nicht zu schnell) ist es dann möglich, vom Körper eine Brücke zu schlagen hin zu dem, was diese Wahrnehmung eigentlich bedeutet; worum es geht in Bezug auf mein Leben.
Ich stelle mich also der Frage: Findet dieses Gefühl im Herzen, im Bauch, in der Hand, im Kopf, in den Beinen oder den Füßen eigentlich in meinem Leben statt? Hat es einen Sinn in meinem Leben? Womit in meinem Leben hat es eigentlich zu tun? Was bedeutet es für mich, wenn es in dieser Form auftaucht? Oder woher kenne ich es, wenn ich mich so fühle?
Diese Art zu fragen ist ein Quantensprung im Focusing; und oft braucht es Mut dafür.
Denn hier fragen Sie letztlich: Wo gibt es den Wunsch nach Neuem, nach Bewegung und Veränderung in meinem Leben?
Wie sieht es zum Beispiel aus mit meinen Beziehungen, meinen Freunden, meiner Partnerschaft, meinem Beruf, der Familie, meiner finanziellen Situation, meinen ungelebten Wünschen, meinen Gefühlen und Reaktionen? Wie geht es mir in meinem Leben, so wie es im Moment ist? Wie geht es mir mit all dem?
Im Focusing ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt für diesen Sprung hin zur Bedeutung im Leben zu finden.
Zögere ich ständig, so bleibt alles im Vagen und ich werde nicht herausgefordert und schaue nicht hin. Gehe ich zu schnell voran, entsteht Druck und ich komme zu keiner Erkenntnis.
Finde ich jedoch den richtigen Zeitpunkt, so ist es möglich, eine tiefe, lebendige Beziehung zu finden zu dem, was sich in mir zeigt. Es spannt sich dann ein Bogen vom körperlich spürbaren "Etwas" in mir zu meinem konkreten Leben: Weshalb es in mir auftaucht, was es braucht, was es mir mitteilen und zeigen möchte.
So, mit dieser Art Begleitung, kann es sich gesehen fühlen, zu meinem Leben beitragen und Wandel und Wachstum bewirken. So wird es bedeutungsvoll für mein Leben.