Am Anfang meiner Reise mit Focusing, an der Uni Hamburg, fühlte ich mich einsam und verwirrt. Gefühle waren mir ein Rätsel und anderen Menschen zu begegnen fiel schwer. Ich fühlte mich wie abgeschnitten von der Welt um mich herum.
Heute, nach über 25 Jahren Focusing (und anderem :-) bin ich im Gange, wirklich zu verstehen, was die Sammlung und Hinwendung nach Innen und die spezielle Technik des Focusing bewirkt.
Jetzt, da ich klare Grenzen setzen kann; jetzt, da ich meine Stimme mehr und mehr finde; und jetzt, da ich einen klaren Blick auf alle meine Gefühle haben darf, ohne Angst zu haben ... bin ich stark genug, einfach so, verletzlich, lebendig, ungeschützt sein zu können.
Früher fand ich Menschen peinlich, wenn sie Verletzlichkeit oder Unsicherheit zeigten. Ich dachte, ich müsste in der Psychologie und durchs Focusing und Meditation lernen, "stark" zu sein. Aber weit gefehlt :-)
Stark bedeutet heute, mir aller Gefühle sicher zu sein: Es ist in Ordnung, so zu fühlen/sein; es macht Sinn, so zu fühlen/sein; und im Fühlen ist Sein, Verbundenheit und Begegnung.