Was im Moment ist, das kann schwer genug sein. Finde ich außerdem keine Akzeptanz dessen, was ist, so beraube ich mich der Möglichkeit, klar zu sehen und offen zu sein für schrittweisen Wandel. Aber was ist eigentlich Akzeptanz? Und was folgt aus Akzeptanz, sobald ich sie einmal für etwas in mir gefunden habe?
Akzeptanz ist in meiner Erfahrung die Fähigkeit, etwas in mir so wie es ist zu sehen, es zu beschreiben, gemeinsam Zeit zu verbringen, es anzunehmen, dem zu helfen sich ohne Druck zu formen und auszudrücken und gleichzeitig offen zu sein, dass es
So bleiben darf wie es ist; und
Sich wandeln darf, so wie es möchte
Doppelte Erlaubnis
Diese doppelte Erlaubnis ist Akzeptanz pur, denn ich kann einerseits sagen „Du darfst so bleiben, wie du jetzt gerade bist“ und andererseits offen dafür sein, dass es selbst Wünsche hat, wie es gerne auch wäre, WENN es denn endlich so sein darf wie es ist.
Neugierig bleiben
Wie genau diese Wünsche sich zeigen oder der Wandel vonstattengeht können wir nicht vorhersehen. Es kommt darauf an, weiter neugierig zu bleiben, also nicht eine vorgeformte Idee zu haben, wie zum Beispiel: Wenn ich meinen Ärger akzeptiere, dann sollte er sich in Luft auflösen.
Beispiele: Wenn der Ärger in mir sich wirklich akzeptiert fühlt, dann bin ich neugierig, welche neue Möglichkeiten sich öffnen werden. Wenn ich akzeptiere, dass mein Leben endlich ist und auch mein Sohn und meine Liebsten sterben wird, dann bin ich neugierig darauf, mit welchen Augen ich das Leben sonst noch sehen kann.
Vollkontakt als Grundlage für Akzeptanz
Dies hier sind natürlich alles nur Sprechblasen, die außerhalb des Spürens und Erlebens wenig Bedeutung tragen. Durch Lesen oder Darüber-sprechen ist es schwierig, Akzeptanz zu finden. Vielmehr ist Akzeptanz etwas, das im Spüren, also im Vollkontakt mit komplexen Situationen, Gefühlen, Werten und Bedeutungen entsteht.
Manchmal kann es lange dauern, Akzeptanz für etwas zu finden, immer aber brauche ich die innere Auseinandersetzung mit den bisher nicht akzeptierten, verschmähten, negativ bewerteten Gefühlen, Themen, Ideen meines Lebens.