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Tipps & Tricks Nr. 114 – Wenn Kinder dem Leben Sinn geben sollen

Als Vater kann ich gut nachvollziehen, wie einfach es ist, den Sinn des Lebens in den eigenen Kindern zu sehen. Während einer Focusing-Sitzung durfte ich miterleben, wie eine Mutter sich aus diesem Bedeutungszusammenhang befreien konnte – und wie Sie die Erlaubnis für den Wunsch nach eigenem Raum und eigener Entwicklung finden konnte. Aber ich erzähle das lieber ganz von vorne.


Wenn Sie Vater oder Mutter eines kleinen Kindes sind, dann kennen Sie vielleicht das Gefühl „Irgendetwas brauche ich für mich, um meine Energie halten zu können“ – nur was? Dies kann sehr individuell sein, und in diesem Fall ging es darum, dass es unmöglich erschien sich um sich selbst zu kümmern, wenn die Kinder anwesend sind. Ein anstrengender und leidvoller Zustand.


Die Kinder nach vorne schieben

Im Focusing tauchte das klare Gefühl auf, etwas zu verpassen, wenn die Kinder anwesend sind und nicht die volle Aufmerksamkeit auf ihnen liegt. Nach einiger Zeit des Spürens und Tastens gab es einen dieser typischen Sprünge im Focusing, hin zu einer anderen Ebene des Verstehens. Es wurde klar: „In diesem Momenten geben meine Kinder meinem Leben den einzigen Sinn.“ – oder besser :-) „Ich spüre etwas in mir, das meine Kinder immer nach vorne schiebt und sagt: Die Kinder sind immer wichtiger als ich.“


Die Konfrontation mit der Frage nach dem Sinn des Lebens

Die Kinder werden „nach vorne“ geschoben – aber wieso nach vorne? In diesem Moment ging es um die Konfrontation mit der Frage nach dem Sinn des Lebens. Hat mein Leben einen Sinn? Und die automatische, nach vorne geschobene Antwort war: Meine Kinder.


Die Erlaubnis, sich diese Frage vorlegen zu dürfen

Im Focusing wurde diese Frage nach dem Sinn des Lebens erst einmal elegant gelöst, denn es wurde klar: Diese Frage zu stellen war heftig; aber sie beinhaltete eben auch die grundlegende Erlaubnis, sich mit diesem Thema überhaupt zu beschäftigen: Ab jetzt liegt der Sinn des Lebens nicht mehr automatisch in den Kindern. Ich habe die Erlaubnis, mir diese Frage zu stellen. „Ich darf das“.


Die Beziehung zu den Kindern ist am richtigen Platz

Es entstand im Folgenden ein Gefühl der Befreiung und der Weite. Auch wurde es ganz deutlich: "Die enge Beziehung zu den Kindern ist immer noch da." Nur besser: „Jetzt ist diese Verbindung zu meinen Kindern am richtigen Platz.“ Ich darf eine enge Beziehung zu meinen Kindern haben UND mir Fragen vorlegen, die mein ganzes Leben betreffen: „In mir ist noch so viel anderes als nur die Beziehung zu meinen Kindern.“

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